In Deutschland gilt für die gesetzliche Krankenversicherung immer noch Amalgam als Regelversorgung für das Seitenzahngebiet, wobei bei Kindern unter 6 Jahren und Schwangeren die Versorgung mit Amalgam aus ärztlicher Sicht kontraindiziert ist !!! In Ausnahmefällen werden die Kosten durch die Krankenkassen übernommen.

Der Aufwand, der zur korrekten Verarbeitung für diese Füllungsmaterialien getroffen werden muss, ist wesentlich umfangreicher als bei einer Amalgamfüllung. Außerdem sind alle zahnfarbenen Füllungs- und Zubehörmaterialien kostenintensiver als das Amalgam.


    Insuffiziente Amalgam-Füllung







Kariöse Zahnkavität nach Entfernung der nicht mehr intakten Amalgamfüllung.


Natürlich gibt es auch hier Unterschiede in der Qualität und im Kostenaufwand der Materialien.

Um Ihnen auch langfristig ein schönes Füllungsergebnis bieten zu können, verwenden wir in unserer Praxis ausschließlich die moderne Generation von zahnfarbenen Füllungsmaterialien:


Porzellanverstärkte Komposite der neuesten Werkstoffklasse, die folgende Vorteile bieten:


  1. lange Haltbarkeit durch die Verwendung von mehr als 80% Keramikpartikeln im Füllungswerkstoff

  2. die Füllungsfarbe lässt sich sehr gut der Restzahnfarbe anpassen, da die Industrie dieses hochwertige Material in vielen Farben anbietet

  3. Verklebung mit der Zahnsubstanz, so dass auch sehr kleine, sehr ungünstig gelegene oder sehr ausgedehnte Defekte perfekt konservierend versorgt werden können und eine Überkronung in vielen Fällen unnötig wird. Das spart Kosten!

 

Karies - Die Volkskrankheit Nr.1

Das lateinische Wort für Zahnfäule

Karies ist sehr häufig. Ca. 98% der Mitteleuropäer sind befallen (mindestens ein kariöser Zahn). Epidemiologisch lassen sich Unterschiede im Kariesbefall verschiedener Bevölkerungsgruppen erkennen. So sind z.B. Teile der indischen und asiatischen Völker wenig bis gar nicht befallen, während hochindustrialisierte Völker (Mitteleuropa, USA) einen höheren bis hohen Befall aufweisen. Sie beruhen wahrscheinlich zur Hauptsache auf Ernährungsfaktoren.

Karies ist ein chronischer Demineralisationsprozeß der Zahnhartsubstanzen und entsteht durch die Einwirkung von Säuren, die beim Abbau von Kohlenhydraten durch Plaquemikroorganismen entstehen. Karies beginnt oberflächlich an typischen Stellen, die das Wachstum von Plaque begünstigen, wie z.B. in Fissuren und Approximalflächen. Zuerst wird das befallene Zahnhartgewebe weich. Der Zahnarzt kann dies mit der Sonde ertasten oder an unzugänglichen Stellen röntgenologisch erfassen.

Moderne Techniken, wie mit dem Laser (z.B. Kavo Diagnodent) ermöglichen eine schonende und schnelle Kariesdiagnostik.

Unter günstigen Umständen ist im Anfangsstadium einer Karies die Ausheilung durch Remineralisation möglich, die durch Fluoridierung unterstützt werden kann.

Erfolgt keine Behandlung, entsteht die typische kariöse Kavität, die immer weiter aushöhlend in Richtung auf die Pulpa (Nerv und Gefäße) vordringt. Das ist sehr oft mit Schmerzen verbunden und kann die Pulpa entzündlich schädigen, so dass eine Wurzelkanalbehandlung notwendig wird (siehe dort).

Drei ätiologische Faktorenkomplexe beeinflussen den Verlauf:
1. Resistenz von Mundhöhle und Zähnen, z.B. durch viel und günstig zusammengesetzten Speichel, gute Kaufunktion, optimalen Fluoridgehalt des Schmelzes
2. Ernährung (ungünstig ist häufige Zuckerzufuhr mit der Nahrung in Form von Getränken und Süßigkeiten, insbes. zwischen den Mahlzeiten und in klebriger Form)
3. Zusammenhang der Plaqueflora

Da der Zahnschmelz nicht mit Gefäßen versorgt wird, bestehen keine Heilungsmöglichkeiten der Karies. Einzige Möglichkeit ist die Füllungstherapie.

Der Prophylaxe wird heute große Bedeutung beigemessen. Sie beruht auf Beeinflussung des o.g. ätiologischen Faktorenkomplexes: Professionelle Zahnreinigung, Verabreichung von Fluoriden, Beeinflussung der Ernährung.

Bei dieser Gruppe der Füllungswerkstoffe handelt es sich um zahnfarbene Materialien.

Diese zahnfarbenen Füllungswerkstoffe unterliegen einer privaten Zuzahlung durch den Patienten, da ihr Halt durch spezielle Techniken (Schmelz-Dentin-Adhäsive) gewährleistet wird, die nur in Ausnahmefällen durch die Krankenkasse übernommen wird (KInder, ärztlich nachgewiesene Allergien gegen Amalgam (Quecksilber oder andere Bestandteile), Niereninsuffizienz! )

Fertig ausgearbeitete Composite-Füllung. Selbst Grenzfälle lassen sich so noch hervorragend versorgen!

Amalgam


Dieses Füllungsmaterial ist die "Regelversorgung" im Seitenzahngebiet. Zum derzeitigen Stand der wissenschaftlichen Forschung gibt es keinen Beweis für eine gesundheitliche Beeinträchtigung durch eine Anzahl von Amalgamfüllungen im Mund, dennoch können Gesundheitsschäden nicht ganz ausgeschlossen werden.

Aus diesem Grund sollen, so die Empfehlung der Bundeszahnärztekammer, zum Beispiel während einer bestehenden Schwangerschaft keine alten Amalgamfüllungen entfernt und keine Neuen gelegt werden. Auch Kinder unter 6 Jahren sollten nicht mit Amalgamfüllungen versorgt werden. Dies gilt auch für Patienten mit einer Nierenerkrankung.

Fest steht, dass das Amalgam ein preiswerter und sehr guter Füllungswerkstoff ist.

Er bietet vor allem die folgenden Vorteile:

.‣ am längsten erforschtes plastisches Füllungsmaterial 

.‣ auf Dauer im Seitenzahngebiet kaustabil, da es sich um ein plastisches
   Metall handelt welches erhärtet

.‣ lange Lebensdauer

.‣ schnell zu verarbeiten

.‣ preiswert

Die folgenden Nachteile sollten aber ebenfalls nicht verschwiegen werden:

.‣ silberne Farbe, wenn die Füllung hochglanzpoliert wurde, sonst ist sie
   gräulich-schwärzlich

.‣ gegebenenfalls metallischer Geschmack im Mund nach dem Legen
   einer Füllung

.‣ eventuell elektro-galvanische Phänomene nach dem Legen einer Füllung,
   insbesondere wenn diese in direktem Kontakt zu
   edelmetallhaltigem Zahnersatz
   (Goldlegierung) stehen sollte

.‣ Expansion der Füllung bei langer Tragedauer durch chemische
   Prozesse im Füllungswerkstoff (die Füllung wird im Laufe der Jahre
   größer und "wächst" aus dem Zahn heraus). Dadurch kommt es zu
   Mikrorissen und Frakturen der Füllungsränder.

.‣ große Amalgamfüllungen geben dem Zahn keine Stabilität

Kunststoffe - Composites